Als Ritterschaften bauen wir auf den alten Traditionen des mittelalterlichen Europas auf. Damit sind wir auch Hüter und Bewahrer des ritterlichen Gedankengutes in der Neuzeit. Unsere Gewandung und unsere Insignien tragen wir bei unseren Zusammenkünften als Teil unseres Kulturerbes und als Zeichen unserer Gesinnung. Wir halten damit das Wesen und die Tradition der Ritterschaften am Leben und wollen das Ritterliche im besten Sinn des Wortes auch ins profane Leben tragen.

Es ist uns aber bewusst, dass man Ritterlichkeit nicht nur an äußerlichen Formen und Ausprägungen festmachen kann. Man braucht den Kern von dem, was einen Ritter ausmacht. Es gilt also festzustellen, was von einem Menschen, welcher sich Ritter nennt, erwartet wird, denn wir prägen mit unserem persönlichen Verhalten die Gegenwart. Dazu dient dieser Codex.

Als besondere Rittertugenden gelten im mittelhochdeutschen Minnesang:

staete,
minne,
hoher muet,
mâze,
triuwe,
ére,
und milte,

was in etwa mit Aufrichtigkeit, Frauenverehrung, edle Gesinnung, Bescheidenheit, Verlässlichkeit, Würde und Grosszügigkeit übersetzt werden kann.
Diese sieben Tugenden seien besonders hervorgehoben und werden auf der folgenden Seite eingehender erläutert.
Es sind dies sehr hohe charakterliche Ansprüche an jeden Ritter. Wenn der Weg dahin auch ein beschwerlicher sein mag, wir wollen ihn beschreiten!


Unsere Ritterbschaft macht seine Art der Brauchtumspflege der Öffentlichkeit zugänglich beispielsweise durch das Ausrichten von oder Mitwirken bei Mittelalterfesten.

Jedes männliche Vereinsmitglied durchläuft im Laufe der Zeit die verschiedenen „Karrierestufen“ eines Ritters: Vom Pilgrim zum Knappen, vom Knappen zum Schildknappen und vom Schildknappen nach erfolgreichem Bestehen der Ritter-Prüfung – zur höchsten Ehre: zum Ritter.

Neben den ideellen Werten engagiert sich die Gutrater Ritterschaft zue Godesberg nach bestem Können bei Kultur und Denkmalpflege.

Zudem besucht wir nach Absprache auch gerne Schulen und Kindergärten um den Schülern das Leben im Mittelalter anschaulich vorzutragen. Des Weiteren sind auch geschichtliche Nachforschungen über Burgen und Adelsgeschlechter im Gailtaler Raum geplant.

Eques Liebero Ducatum Carintia ist kein Mittelalterverein im herkömmlichen Sinne. Im Mittelpunkt steht – wie in allen Ritterschaften das  Ritterliche. Als Ritter der Neuzeit führen wir die Traditionen fort.

In den regelmäßigen Vereinsabenden – den sogenannten Kapiteln wird eine stimmungsvolle „Zeitreise“ unternommen, um sich in das Leben unserer Vorfahren hineinzuversetzen. In historischen Kapitel wurden natürlich Kriegspläne und die Bilanzen der Wirtschaft diskutiert. Heute hingegen werden im feierlich-zeremoniellen Rahmen anstelle dieser Debatten Vorträge rund um das Thema Mittelalter gehalten. Somit möchte sich unser Ritterbund in geselliger Atmosphäre reiches Wissen in allen Belangen des Mittelalters aneignen und wiederentdecken.

Unsere Kapitel stellen einen zeremoniellen Kern der Besinnung auf das Mittelalter dar, jedoch „spielen“ wir nicht das Mittelalter nach: Wir besinnen uns lediglich auf die Wurzeln des Ritterlichen und tragen diese vergessenen Ideale nach bestem Können und mit Stolz und Würde in die heutige Zeit hinein.