Im Hintergrund des Dorfes Laas erhebt sich der verlassene Schlosshügel, wo vor Zeiten, wie die Geschichte und Ruinenreste bestätigen, auf einem engen Feldsplateau staßenbeherrschend die Burg Pittersberg stand. Die Reste lassen die Annahme zu, dass es sich um einen größeren, aber
terrainbedingt gedrungenen Bau handelte. Was an Gebäudereste erkennbare ist, gehört einer Turmburg des 9.- 11. Jahrhundert an. Auf höchster Stelle steht der Rest eines starkenWohnturmes.
Im 10. Jahrhundert gehörte der Besitz von Pittersberg den Grafen von Lurn,
deren Gebiet die Gegend um Lienz in Osttirol und Oberkärnten umfasste. Zur Bearbeitung des ausgedehnten Besitzes, der zu Pittersberg gehörte, bedurften die Schlossherren der Hörigen und Leibeigenen. Diese Leute, denen bei fleißiger Arbeit und bewährter Ehrlichkeit ein angenehmes Leben wirkte, siedelten sich in der Nähe des Schlosses an und boten so für
das heutige Laas den ersten Grundstock.

In der Geschichte ist am 31.Mai 1252 die Rede vom herzoglichen Ministerialen Chonradus de Bittersperch, als Graf Meinhard III. Von Görz dem Bischof Konrad von Freising wegen der Gefangennahme seines Ministerilen Konrad von Flaschenberg einen Schadlosbrief ausstellte.
1286 wird Ernestus de Bittersperch in einer Freisinger Urkunde als Zeuge erwähnt. Nach dem Schiedsspruch vom 18.10.1335 im Streit zwischen der Gräfin Beatrix von Görz-Tirol und ihrem Vetter Graf Albert sollte der „Berg der Herren von Bütterich“ genannt. Zu dieser Zeit
scheinet in Urkunden Oertel (Ortulf) aus Loos (Laas) als Burggraf auf Pittersberg auf. 1380 wurde das „landtaiding“ (Landgericht); das seit 1300 den Sitz in Liesing im Lesachtal hatte, auf Schloß Pittersberg verlegt. 1384 beurkundet Hans von Chotschach (Kötschach), dass ihn Graf Meinhard von Görz auf seiner Feste Puetersberg behaust hat. In der Folgezeit kam es
dann wegen der Gerichtsbarkeit zwischen den beiden Görzer Pflegern Freidrich Tobringer zu Weidenburg und Virgil Ekk zu Pittersberg und dem Cillier Pfleger Sigmund dem Kreuzer zu Goldstein zu regelrechten Fehden.
Im Jahr 1422 wurde die Kompetenzstreitigkeiten zwischen Graf Johann Meinhard von Görz als Inhaber der Feste Pittersberg und Graf Hermann von Cilli als Inhaber der Feste Goldenstein durch den Erzbischof Eberhard von Satzburg im Vergleichsweg beigelegt. Veil Unruhe im Tale verursachten dann die Streitigkeiten zwischen Graf Heinrich IV. von Görz und seiner zweiten Gemahlin Katharina. In dieser Fehde suchte sich Katharina wie vorher der Festen Prißnegg bei Hermagor und Weidenburg auch der Feste
Pittersberg zu bemächtigen, aber das Unternehmen scheiterte an der Wachsamkeit der Besatzung. Tybolt Tobringer, der damalige Pfleger auf Pittersberg, sandte am 2.1.1445 an Graf Heinrich IV. einen Bericht, in dem er ausführte, dass am Vortag bei 20 Gesellen mit Steinzeug, Targen, Handbüchsen und Zündzeug ausgerüstet die Burg stürmen wollen. Nach
dem Misslingen des Angriffes zogen sie sich zur Masse von etwa 200 teils berittenen Leuten in das Tal zurück. 1450 scheint Jörg von Lind als Pfleger und Amtmann zu Pittersberg auf.

Durch den Frieden von Pusarnitz im Drautal am 25.1.1460 zwischen Kaiser Friedrich III. Und den Grafen Johann und Leonhard von Görz fiel die Feste Pittersberg an den Kaiser, der sie 1461 an Wilhelm Dietz von Gerach verpfändete.
1476 wurde Ruprecht Stainer Pfandnehmer der Burg, 1482 Jörg Leininger zu Hardegg der bekannte Kärntner Bleigewerke und hernach der Gewerke Simon Krell, der dem Kaiser Friedrich III. Für die Abzahlung eines Diamantengeschmückten Halsbandes 15.000 Dukaten vorgeschossen hatte. 1486 erwarb Graf Leonhard von Görz die Burg Pittersberg im Tauchwege wieder, wonach er seinen Sitz nach Lienz verlegte, das neuerlich Mittelpunkt eines geschlossenen Territoriums wurde.
Von der Burg Pittersberg, ihren Herren und deren Dienstmannen wird in weiterer Folge noch zu lesen sein und im Zusammenhange damit im II. Teil (Familiengeschichte der Stefaner) auch von den Stefaner Vorahnen.
Im Zusammenhange mit Pittersberg sind auch die beiden Nachbarburgen Goldstein und Weidenburg, die sich im Tale gegenüberlagen und mit Pitterberg ein spitzes Dreieck bildeten,
erwähnenswert. Die Grenze zwischen dem Besitztum Pittersberg und dem benachbarten Goldenstein bildeten der Laaserbach und die Gail bis hinab nach Möderndorf bei Hermagor, Linkerhand gehört das Gelände zu Goldenstein und rechterhand zu Pittersberg.